Was man über den Filering wissen muss…
14. Dezember 2020Unter dem Begriff „Bröötis“, dem Appenzeller Mundartausdruck für Brotiges, sind vier verschiedene Gebildbrote zusammengefasst, die alle aus dem gleichen milchhaltigen „Weggliteig“ bestehen. Es handelt sich dabei um den „Filering“, das „Filebrood“, die „Tafle Vögel“ und die „Tafle Zöpf“. Diese Gebäcke tauchen ausschliesslich in der Advents- und Weihnachtszeit in den Appenzeller Bäckereien auf.
Über die Herleitung der beiden Ausdrücke Filering und Filebrood herrscht keine Klarheit. Vielleicht gehen sie auf einen spätmittelalterlichen Brauch zurück, nach dem sich Freunde und Verwandte untereinander mit besonders schönem Brot zu beschenken pflegten. Man nannte dieses Brot nach dem griechischen Wort für Freund, „philos“: „Philenbrot“ Eine zweite mögliche Namensdeutung ist die Anlehnung an die „veilenbrodt“ oder „feylen brott“, die in Zürcher Zunftakten des 15. und 16. Jahrhunderts auftauchten und ein Brot aus besonders feinem und weissen Mehl bezeichneten. Daraus leitete sich die Berufsbezeichnung „Feilbäcker“ ab, die allerdings in der Ostschweiz nie aufgetaucht ist, weshalb diese Herleitung eher unwahrscheinlich ist. Walter Koller bringt 1970 in seinem Aufsatz „Vom Seelenbrot zum Fasnachtschüechli“ eine weitere Herleitung ins Spiel, die durchaus plausibel klingt: „Eine Filetarbeit nennt man das Knüpfen (Filieren) eines Fadennetzes durch besondere Knoten, das in Mustern mit Fäden durchstopft wird. Tatsächlich erinnert ein „Philebrot“ an eine solche Filetarbeit.“
Die cmt ag bevorzugt die erste Variante!
Frohes Fest.
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