Adventszeit bei der cmt ag
06. Dezember 2019Es ist schon lange her, da schmückte der sogenannte „Chlausezüüg“ ein jedes Appenzeller Heim zur Weihnachtszeit. Prächtig und farbenfroh war er, dieser „Züüg“, gemacht aus einem hölzernen Unterbau, den man mit den „Clausebickli“ bestückte – detailreich handbemalten Lebkuchen, die jedes Kinderherz höher schlagen liessen. Ursprünglich war der ganze „Züüg“ essbar. Der pyramidenförmig aufgebaute Innenraum bestand früher aus „Philebrot“ (ebenfalls ein Appenzellergebäck) und aus Biberfladen. Heute besteht der Rohbau aus Holz. Die Berechnung der Holzteile für einen fünf- oder sechseckigen „Züüg“ setzt ein fachmännisches Wissen voraus. In Appenzell gibt es verschiedene Schreinereien, die diese Holzteile herstellen. Prunkstücke sind die vom Zuckerbäcker handgemalten, farbigen „Chlausebickli“ aus Lebkuchen mit diversen Zuckerbildern. Diese Bilder zeigen verschiedene Darstellungen aus dem bäuerlichen Alltag und der Weihnachtszeit. Der „Züüg“ wird in einen Holznapf mit Baumnüssen gestellt. An den Ecken werden Äpfel in Nägel gesteckt. Die Spitze des „Züügs“ ziert in der Regel ein kleiner Christbaum. Die daran hängenden „Chlausebickli“ werden heute meistens nicht mehr gegessen, sondern während Jahren wiederverwendet.
Früher war der „Chlausezüüg“ das imposante Zentrum der heimischen Stube, bis neue Generationen ihn immer mehr durch den Christbaum ersetzten. Im Büro der cmt ag steht er immer noch jedes Jahr im Sitzungszimmer – Besucher sind herzlich willkommen.